Donaugebet am 29.08.2021

Pfarrei Hengersberg Ministranten

Einstieg „Auf den Spuren des Wassers“

 

EVA Z.

 

Wir beginnen die Andacht mit dem Kreuzzeichen. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes Amen. Wir, die Ministranten Hengersberg, haben uns Gedanken gemacht zum Thema Wasser.

 

Wasser ist ein sehr kostbares Gut, dass uns geschenkt wurde. Nicht jeder und jede hat den Reichtum des begehrtesten Rohstoffes des 21. Jahrhunderts. Viele Konflikte und Kriege sind um die Verfügbarkeit und Verwendung von Wasser entstanden. Der Vorrat an zu erschließenden Wasservorräten wird enger.

 

Eine kurze Statistik der Wasserverschmutzung verdeutlicht den Verbrauch an Süßwasser in den verschiedenen Bereichen. Es sind 70 % in der Landwirtschaft, 20 % in der Industrie und 10 % in privaten Haushalten. Vergleicht man einen indischen Tagesverbrauch mit einen deutschen so erkennt man, dass der in Indien bei 25 Litern am Tag und in Deutschland bei 122 Litern liegt. Im Vergleich zu Dubai ist dieser täglich pro Einwohner/-in bei 500 Litern. In den reichen Ländern verbrauchen wir zehnmal so viel Wasser wie in den armen Ländern dieser Erde. Es sterben Kinder unter fünf Jahren an wasser- und sanitärbedingten Krankheiten. 80 Prozent aller vermeidbaren Krankheiten haben ihre Ursache in verseuchtem Wasser. Es haben 884 Millionen Menschen keinen Zugang zu einwandfreiem Trinkwasser und mehr als 2,6 Milliarden keinen Zugang zu einer sanitären Grundversorgung.

 

Wasser ist für viele nicht der Quell des Lebens, sondern Ursache von Leid, Krankheit und Tod. Und trotzdem besiegt der Kapitalismus die Gerechtigkeit. Arme Menschen mit wenig Wasser werden von großen Firmen ausgebeutet. Auch den letzten Rest eines primären Bedürfnisses zu leben, findet keine menschliche Aufmerksamkeit. Das Motto der Industrie lautet „Gewinnmaximierung“ gleichbedeutend mit der Gier des Menschen. Das Thema Wasser betrifft uns alle und jeder/-e von uns kann etwas Rücksicht nehmen.

 

Psalm „Gottes Schöpfung, wie sie gedacht ist“

 

HANNA K.

 

Du lässt die Quellen hervorsprudeln in den Tälern, sie eilen zwischen den Bergen dahin. Allen Tieren des Feldes spenden sie Trank, die Wildesel stillen ihren Durst daraus. An den Ufern wohnen die Vögel des Himmels, aus den Zweigen erklingt ihr Gesang. Du tränkst die Berge aus deinen Kammern, aus deinen Wolken wird die Erde satt. Du lässt Gras wachsen für das Vieh, auch Pflanzen für den Menschen, die er anbaut, damit er Brot gewinnt von der Erde und Wein, der das Herz des Menschen erfreut, damit sein Gesicht von Öl erglänzt und Brot das Menschenherz stärkt. Die Bäume des Herrn trinken sich satt, die Zedern des Libanon, die er gepflanzt hat. In ihnen bauen die Vögel ihr Nest, auf den Zypressen nistet der Storch. Die hohen Berge gehören dem Steinbock, dem Klippdachs bieten die Felsen Zuflucht.

 

Weiterführung „Auf den Spuren des Wassers“

 

KATHI H.

 

Um nochmal einen kurzen Einblick in den Fakten rund um das Wasser zu bekommen. Seit dem 28. Juli 2010 ist der Zugang zu sauberem Wasser als Menschenrecht von der UN-Vollversammlung anerkannt worden. Im Jahr 2030 wird nach Schätzung der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) die Hälfte der Weltbevölkerung unter Wasserknappheit leiden. Nur die Hälfte des deutschen Wasserverbrauchs stammt von deutschen Quellen, die andere Hälfte der importierten Produkte werden oft aus Ländern mit Wassermangel produziert. Die größten Abfallhalden für Plastik sind die Ozeane. In manchen Regionen dieser Welt befindet sich inzwischen mehr Plastik als Plankton im Wasser. Ohne radikale Umkehr beim Plastikverbrauch schwimmt im Jahr 2050 mehr Plastik als Fische in den Weltmeeren. Ein letzter Aspekt im Bereich des Konsums. Für eine Jeans benötigt man 8.000 Liter Wasser zur Herstellung. Für 1 kg Kakao fallen ca. 17.000 Liter an und für 1 kg Rindfleisch werden 16.000 Liter benötigt. Für ein 1 kg Karotten nur 130 Liter.

 

Bildkarten

 

ISABELLA B.

 

Taufe

 

mit Wassern gewaschen

dem Leben begegnet

Vertrauen fließt über

mit Wassern gewaschen

verdunstender Nebel auf meiner Stirn

die Erinnerung schweigt

mit Wassern gewaschen

mehr Leben

 

MAGDALENA B.

 

So viel Wasser

waschen und verwaschen

dürsten und verdursten

trinken und ertrinken

fließen und reißen

tropfen und sprühen

plätschern und tosen

verrinnen, versickern, verschwenden

tragen und sinken

mäandern (verlaufen) und strömen

sprudeln und rieseln

Sintflut und Urmeer

Tiefe und Weite

Fluch und Segen

 

ALISSA L.

 

Dürre

Auf dem Weg zu meiner Geschichte begegne ich der Dürre

stolpere rückwärts über tote Wurzeln, Risse und Steine bis der Regen kommt. 

 

KORBINIAN K.

Vom Meer erzählen

Vom Meer erzählen,

sich der Tiefe ergeben

Dunkle Geschichten

von Ebbe und Flut

Wasserträume zerfallen zu Staub

Vom Meer erzählen,

sich der Tiefe ergeben

Atemlos schwebt das Ich

durchs zerborstene Riff

Zweifelndes Vertrauen,

Leben zu finden

ganz unten

Vom Meer erzählen,

sich der Tiefe ergeben

Dunkle Geschichten

von Ebbe und Flut.

 

HÜTTINGER J.

 

Meditation zur Entfaltung des Verzichts

Heißhunger heute

unser Fleisch euer Land

unsere Erdbeeren euer Wasser

unser Kaffee eure Kraft.

Wir warten nicht auf euren Fisch.

Wir fangen ihn uns hier und jetzt.

Schweigeminute

Gedenken der Flutopfer von Nordrhein-Westfalen

 

HOLLER G.

Mit diesen Bildgedanken und den zuvor genannten dramatischen Fakten möchten wir auch der Flutopfer von Nordrhein-Westfalen gedenken.

Wir bitten um einen kurzen Moment der Stille. 

 

Fürbitten

 

EVA Z.

Lieber Gott wir bitten dich, behüte dieses Wasser von der Unvernunft der Menschheit und lasse sie einen Einblick der Gerechtigkeit erlangen. (Wir bitten dich erhöre uns)

 

HANNA K.

Lieber Gott wir bitten dich, lass nicht noch mehr Kämpfe um das Wasser zu. Das Wasser hast du uns allen geschenkt. (Wir bitten dich erhöre uns)

 

KATHI H.

Lieber Gott wir bitten dich, lass die Angehörigen der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen einen neuen Hoffnungsschimmer am Leben finden. (Wir bitten dich erhöre uns)

 

ISABELLA B.

Lieber Gott wir bitten dich, beschütze uns vor weiteren Naturkatastrophen. Halte immer ein Auge für uns offen. (Wir bitten dich erhöre uns)

 

MAGDALENA B.

Lieber Gott wir bitten dich, sende uns deinen Geist und gib uns den Willen, unseren Lebensstil zu überdenken und uns dem Ziel zur Rettung unseres blauen Planeten zu widmen zum Heil dieser Welt. (Wir bitten dich erhöre uns)

 

ALISSA L.

Lieber Gott wir bitten dich, gib uns die Kraft, den auf uns zukommenden Bedrohungen, welche durch den Klimawandel ausgehen, entgegenzutreten und sie in Einheit zu bekämpfen zum Wohle dieser Erde. (Wir bitten dich erhöre uns)

 

KORBINIAN K.

Lieber Gott wir bitten dich, lass dein Licht in deinem Angesicht über uns leuchten und gib uns die Fähigkeit, die Natur als solche mit all ihren faszinierenden Facetten als dein gelungenes schöpferisches Werk wahrzunehmen und zu lernen, uns daran jeden Tag aufs Neue zu erfreuen. (Wir bitten dich erhöre uns)

 

HÜTTINGER J.

Lieber Gott wir bitten dich, behalte alle Verstorbenen gut in deinen Händen und tröste die in Trauer versetzten Angehörigen. (Wir bitten dich erhöre uns)

 

Lied:Jeder Teil dieser Erde

 

Segensspruch

 

HOLLER G.

 

Lieber Gott, wir bitten dich, lass das reine, klare Wasser, niemals als Luxus, sondern als unveräußerliches Menschenrecht darstellen. Wir sind achtsam und wachsam, trinken ein Glas reines, klares Wasser und beschützen dieses kostbare Gut. Sei du der achtsame der in dieser dürstenden Welt für Verteilungsgerechtigkeit sorgt. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes Amen.

 

Danksagung

 

HOLLER G.

 

Wir bedanken uns recht herzlich mit kräftigem Applaus für die musikalische Gestaltung des Chors „Chor AchorD“ unter der Leitung von Josef Lehner.