Donaugebet am 28.03.2021

zum Misereor-Hungertuch "Es geht! Anders"

Grußwort zum Donaugebet am 28.3.2021
Liebe Freundinnen und Freunde der Donau, „Es geht! Anders.“ Lautet das Motto der diesjährigen MISEREOR-Fastenaktion. Dieses Anders erleben wir tagtäglich seit fast einem Jahr: Abstand, Masken, Existenzsorgen, Ausgangsbeschränkungen, die Angst vor Ansteckung oder der Verlust nahestehender Menschen mischen sich mit den Herausforderungen des täglichen Lebens. Ebenso bleiben Klimaerhitzung, Regenwaldabholzung, aber auch das Absterben vieler Wälder und die Versiegelung fruchtbaren Landes bei uns mahnende Zeichen, dass es nicht einfach so weitergehen kann wie bisher. Unseren Projektpartner*innen in Bolivien und weltweit geht es ebenso, bisweilen noch drastischer, da die Versorgung mit Sauerstoff, Hygieneartikeln, Desinfektionsmitteln oder Masken neben dem Kampf um Land und Ernährungssouveränität nicht selbstverständlich ist. Umso dankbarer bin ich, dass Sie hier seit so vielen Jahren zeigen, dass Ihnen Solidarität mit der Schöpfung – hier ganz nah an der Donau, aber auch weltweit, wichtig sind. Denn nur gemeinsam und in der ständigen Bereitschaft zur Umkehr im Denken, Handeln und unserer Lebensweise können wir mitbauen an einer sozial und ökologisch gerechten Zukunft. Dazu lädt das MISEREOR-Hungertuch „Du stellst meine Füße auf weiten Raum – Kraft des Wandels“ der chilenischen Künstlerin Lilian Moreno-Sánchez, die in Augsburg lebt und wirkt, ein. Christentum bleibt nicht in der Betrachtung des Leides stehen, sondern geht durch das Leid hindurch mitten hinein ins Leben. Hoffnung. Ich wünsche Ihnen, dass Sie mitten in der Krisenzeit der Pandemie Ihre Kraft, Ihre Hoffnung und Ihren Mut entdecken. Unser Glaube und das Evangelium – die frohmachende Botschaft Jesu Christi - sind hier immer wieder Auftrag, Halt und Herausforderung zugleich. Denn: ES GEHT! Anders. Eure Barbara Schmidt Leiterin MISEREOR in Bayern
Grußwort zum Donaugebet am 28.3.2021

Donaugebet am 28. März 2021 zum Misereor-Hungertuch

Donaugebet:

Du stellst meine Füße auf  w e i t e n  Raum
Die Kraft des Wandels Misereor-Hungertuch 2021/22
gestaltet von Lilian Moreno Sanchez

Ablauf:
Instrumental 1:
1. Grußwort Barbara
2. Gruß und Hinführung
Instrumentalstück 2
3. Meditation 1:
Du stellst meine Füße auf weiten Raum Betrachten Besinnen Bedenken
Instrumentalstück 3
Beten
Instrumentalstück 4
4. Gemeinsames Psalmgebet Kurze Stille
5. Spuren der Erde – Spuren des Himmels Betrachten Besinnen Bedenken
Instrumentalstück 5
Beten
Intrumentalstück 6
6. Ansprache
7. Segen
Instrumentalstück 7
Ausführende: Freund*innen der Donau Niederalteich Freund*innen der Ilz Ruderting (Elisabeth Schmidt)
Sachausschuss für Entwicklung, Frieden, Partnerschaft im Diözesanrat Bistum Passau (Johannes Schmidt)
Misereor in Bayern (Barbara Schmidt)

Begrüßung:
Liebe Freundinnen und Freunde der Donau, einen herzlichen Gruß und ein herzliches Willkommen zu diesem Donaugebet auch von den Freundinnen und Freunden der Ilz in Ruderting. Es ist uns immer eine besondere Ehre, ein Donaugebet gestalten zu dürfen. Wir vertreten heute sozusagen Misereor, das Bischöfliche Hilfswerk, dass weltweit an die 4000 Projekte der Entwicklungszusammenarbeit fördert, unterstützt und mit dazu beiträgt, dass die Projektpartner in den Regionen ein gutes Leben führen können. Wir wollen Ihnen heute das Misereor-Hungertuch vorstellen und ein wenig auf die Fastenaktion von Misereor mit dem diesjährigen Leitwort ES GEHT. ANDERS! Und laden Sie herzlich ein, sich darauf einzulassen. Liebe Freundinnen und Freunde, was können wir mit unseren Füßen nicht alles machen! Unsere Füße tragen uns. Sie geben festen Stand. Wir marschieren und stampfen protestierend auf. Beim Spielen und Tanzen drücken wir mit ihnen unsere Freude aus und beim Pilgern lassen wir uns in die Weite Gottes tragen. In diese Weite wollen auch wir heute eine Brücke schlagen nach Amazonien, nach Bolivien und nach Lateinamerika, gemäß dem 2500jährigen Psalmgebet 31: „Du stellst meine Füße auf weiten Raum“. Die Chilenin Lilian Moreno Sanchez hat das Hungertuch gestaltet und unter diesen Leitgedanken gestellt. Sie ist in der Zeit der Pinochet-Diktatur aufgewachsen und lebt seit Mitte der 90er Jahre in Süddeutschland. In ihrer Kunst durchbricht sie die Oberflächlichkeiten des Lebens und kreist, die Erfahrungen während der chilenischen Militärdiktatur verarbeitend, um Leid und seine Überwindung durch Solidarität. Dabei verarbeitet sie oft Röntgenbilder und trägt ihre Zeichnungen auf Krankenbettwäsche aus einem Frauenkloster auf. Lilian Morenos Werke bleiben dabei nicht bei der Passion, beim Leid, stehen: Über aller Realität steht auch schon die österliche Verklärung, ausgedrückt durch die Goldfäden und die goldenen Blätter. Das Hungertuch erzählt so auch von der Kraft des Wandels durch Heilung. Wir haben diese Kraft, um die Welt gerechter zu machen. Davon ist Lilian Moreno Sanchez überzeugt. Aus Zeitgründen können wir nur in zwei Meditationen in die Aussagen des Hungertuchs etwas vertiefen.

Instrumentalstück 1

Du stellst meine Füße auf weiten Raum Betrachten wir das Hungertuch Wir schauen uns das MISEREOR-Hungertuch an. Der erste Eindruck: kraftvoll, dynamisch, raumgreifend. Dreigeteilt - ein Triptychon. Schwungvolle Linien, von rechts oben in die Mitte unten - dann wieder aufwärts … Wie schwarze Wollfäden - im mittleren Teil chaotisch zusammen geknäuelt, gestaucht, unauflösbar. Viel Raum, helle Flächen mit dunkleren Flecken, immer wieder zarte Blumen… Die Farben: Weiß, Schwarz und Gold … Was sehe ich?  Einen menschlichen Fuß: Dazu gibt es viele Assoziationen. Ökologischer Fußabdruck. Fußwaschung. Fuß als Fundament. Fußtritt. Auf großem Fuß leben. Leichtfüßig durch’s Leben gehen… Einen verletzten Fuß: Die Mitte ist gebrochen und verwundet. Ich lese, dass auf diesem Hungertuch das Röntgenbild eines Menschen abgebildet ist, der bei einer Demonstration auf dem „Platz der Würde“ in Santiago de Chile im Herbst 2019 schwer verletzt worden ist. Ein bekanntes Gebet aus dem 14. Jahrhundert fällt mir ein: Christus hat keine Hände, nur unsere Hände… Er hat keine Füße, nur unsere Füße… Erdspuren und goldene Blüten! Wo immer ich stehe – ich stehe in Gottes Weite. Besinnen wir uns Die Würde der Menschen: der aufrechte Gang auf Füßen die tragen und brechen und heilen Blumen hast Du ausgestreut unbeirrt mit Narben und auf Krücken folgen wir dieser goldenen Spur. © Ricarda Moufang Bedenken wir „Du schufst weiten Raum meinen Schritten, meine Knöchel wankten nicht.“ (Psalm 18,37) Psalm 18 wird König David zugeschrieben, der Gott dankt, weil er aus großer Not gerettet wurde. In der Erfahrung der Freiheit setzt er sein ganzes Vertrauen auf Gott.

Instrumentalstück 2

Beten wir gemeinsam Gott des Lebens, wunderbar hast du unsere Füße geschaffen, sie sind wahre Kunstwerke. Einen guten Stand haben, gehen dürfen, Schritt für Schritt voran kommen - das sind Erfahrungen, die uns guttun. Wir danken dir, Gott, für unsere Füße. Die Weite lockt uns: uns nach vorne wagen in bisher unbekanntes Land. Am Horizont das Ziel ahnen, das Haus, wo wir ankommen dürfen und Heimat finden. Wir wagen es, Gott, mit deiner Hilfe, unseren Weg zu gehen. An unserer Seite wissen wir treue Freunde, die uns begleiten. Dankbar sind wir für unseren Wegbegleiter Jesus, der alle Wege mit uns geht, sogar die Wege in Angst und Einsamkeit und den Weg durch das Tal des Todes. So wie du, Gott, ihn geführt hast zum ewigen Leben, so wird er uns führen auf dem Weg zu dir. Dank dir für Jesus, unseren Bruder.

Instrumentalstück 3

Gemeinsames Psalm-Gebet Psalm 31,1-9 2 Bei dir, Herr, suche ich Zuflucht, ich will nicht zuschanden werden auf ewig, in deiner Gerechtigkeit rette mich. 3 Neige zu mir dein Ohr, eile, mich zu befreien, sei mir ein Fels der Zuflucht, eine feste Burg, mich zu retten. 4 Denn mein Fels und meine Burg bist du, um deines Namens willen leite und führe mich. 5 Zieh mich aus dem Netz, das sie mir heimlich legten, denn du bist meine Zuflucht. 6 In deine Hand befehle ich meinen Geist, du hast mich erlöst, Herr, du treuer Gott.  7 Ich hasse, die sich an nichtige Götzen halten, ich aber vertraue auf den Herrn. 8 Ich will frohlocken und mich freuen an deiner Gnade, dass du mein Elend gesehen, auf die Nöte meiner Seele geachtet hast. 9 Du hast mich nicht der Hand des Feindes ausgeliefert, hast meine Füße auf weiten Raum gestellt. 10 Sei mir gnädig, Herr, denn mir ist bange.
Stille

Instrumentalstück 4

Spuren der Erde – Spuren des Himmels Betrachten wir das Hungertuch Schmutzspuren auf dem Betttuch. Als ob jemand es mit ungewaschenen Händen angefasst hätte oder gar mit schmutzigen Stiefeln darauf getreten sei. Reste von Erde. Das Leben ist oft so schmutzig wie dieses Tuch. So schmutzig wie die Geschäfte, die auf Kosten der Ärmsten gemacht werden. Das Hungertuch zeigt das Röntgenbild eines Menschen, dessen Fuß bei Demonstrationen im Oktober 2019 schwer verletzt wurde. Die Proteste auf dem „Platz der Würde“ in Santiago de Chile richteten sich gegen die soziale Ausbeutung durch Großkonzerne. Fast 5000 Menschen wurden durch die Polizei verletzt, 26 kamen zu Tode, es gab schätzungsweise 7000 Verhaftungen. Erdspuren auf einem Betttuch. Sie erinnern mich an die Wirklichkeit. Wir leben auf einer Erde, auf der Menschen niedergemacht, verletzt und getötet werden. Wir leben auf einer Erde, die uns andererseits Wasser und Luft, Flüsse und Meere, Pflanzen und Tiere schenkt. Erfreut entdecke ich am oberen Rand des Bildausschnitts eine goldene Blüte. Oder ist es ein Stern? Ein Zeichen am Himmel? Ich hoffe, dass es nicht nur eine Illusion ist. Ich hoffe, dass es die Spur eines Himmels ist, der sich über uns auftut. Spuren Gottes, der auch auf die Menschen mit gebrochenen Füßen und gebrochenen Herzen ein Auge wirft und ihnen Heilung zusagt. Der uns Mut macht im Kampf um Gerechtigkeit und Chancengleichheit. Der eine bessere Zukunft verheißt. Besinnen wir uns Wer sich die Hände nicht schmutzig machen will bleibt unberührt und heimatlos schreib es in den Staub und lies: Die Hoffnung wurde Mensch. Bedenken wir „Wir erwarten gemäß seiner Verheißung einen neuen Himmel und eine neue Erde, in denen die Gerechtigkeit wohnt.“ (2 Petr 3,13) Sind der neue Himmel und die neue Erde erst im „Jenseits“ möglich? Was können wir für eine gerechte Welt schon hier und heute tun?

Instrumentalstück 5

Beten wir gemeinsam Erde und Himmel. Warum liegen sie im Streit? Warum wird die Erde beschmutzt? Ausgebeutet? Warum werden ihre Ressourcen schamlos und schonungslos zu Geld gemacht? Warum werden tausende von Pflanzen- und Tierarten ausgerottet? Warum werden Menschen gefoltert? Warum wird ihre Würde mit Füßen getreten? Warum die schmutzigen Geschäfte, in denen sich Mächtige bereichern ohne Rücksicht auf die Menschlichkeit? Es ist doch unsere Mutter Erde, auf der wir leben. Die Erde, die du, Gott, uns anvertraut hast. Wir sehen Hoffnungszeichen. Wir sehen einen Stern aufgehen über der verletzten Welt. Es ist dein Stern, Gott, auf den wir hoffen. Du verleihst uns Mut und Kraft, die Getretenen und Gebrochenen zu stärken. Du schenkst uns den Mut und die Kraft zur Liebe.

Instrumentalstück 6

Ansprache:
Lektor 1
Liebe Schwestern und Brüder, „Es geht! Anders.“ – So lautet heuer das Leitwort der MISEREOR-Fastenaktion. Es ist eine Zusage und ein Aufruf gleichermaßen. Es trifft auf eine Zeit und eine Welt, die wir im Ringen darum erleben, wie es „anders“ gehen kann. Vielfältige Veränderungsprozesse sind im Gange: In der Kirche, in der Gesellschaft, in der Politik. Hier bei uns in Deutschland, in Europa und weltweit. Die Corona-Krise hat wie in einem Brennglas gezeigt, wo Veränderung nötig ist, wo Strukturen nicht dem Leben und der Sicherheit dienen, hat Ungerechtigkeiten noch einmal mehr in den Fokus gerückt und verschärft: Verteilung von Macht und Ressourcen, die Balance zwischen Bewahren und Erneuern, der Stellenwert von Berufen und Dienstleistungen, die plötzlich als ‚systemrelevant‘ benannt und erkannt wurden.
Lektor 2
„Es geht! Anders.“ Niemand von uns würde wohl von sich behaupten, sich Veränderungen grundsätzlich verschließen zu wollen. Doch: Wenn es mich trifft. Wenn es meine Art zu leben betrifft. Wenn es nicht nur hip und modern ist, sondern meine Werte in Frage stellt… Was dann? Wir erleben eine Welt im Wandel und eine Welt in Aufruhr: Proteste, Populismus und rechtsradikale Strömungen sind ein Ausdruck auch der Ängste, manchmal auch der Existenzängste, die Veränderungsprozesse hervorrufen. Viele Fragen unserer Zeit sind nicht mit einfachen Antworten zu lösen. Die Komplexität überfordert, macht ratlos, verleitet zum Rückzug, zur Resignation. Wir sind gefordert, Zusammenhänge zu verstehen, Antworten zu finden, Vorläufigkeiten auszuhalten. Warum können wir dem Raubbau an den Ressourcen nicht Einhalt gebieten? Warum gelingt ein solidarisches weltweites Miteinander nicht? Warum finden wir keinen Weg zu einer Gesellschaftsordnung, die allen Menschen Zugang zu Bildung und Gesundheitsvorsorge und einem Leben in Sicherheit ermöglicht? Warum verändern wir unsere Wirtschaft und unsere Lebensweise nicht so, dass der Klimawandel eingedämmt werden kann? Fragen, die uns mit den Menschen in Bolivien, dem Schwerpunktland der Misereor-Aktion, aber auch weltweit verbinden. Die Volksgruppen, mit denen die Caritas Reyes und CEJIS (sprich: Sechis) im Amazonas-Regenwald Boliviens zusammenarbeiten, erleben den Zerfall von Familien- und Gemeinschaftsstrukturen, den Raubbau an ihren Ressourcen, die Sehnsucht der Jugend nach einem Leben, das Anteil hat an unseren Konsumweisen. Traditionen werden geringgeachtet, und besonders die indigenen Gruppen stehen vor der Gefahr, dass ihre eigene Kultur verloren geht.
Lektor 1
„Es geht! Anders.“ – Und doch können wir schon sehen, wie es anders gehen kann: Das Gebot, Zusammenkünfte einzuschränken, hat uns hier in Deutschland den Wert von Familie und Gemeinschaft – den Wert des Nächsten – vor Augen geführt. Im Vermissen von sonst selbstverständlichen Treffen und Besuchen ist die Wertschätzung für den Zusammenhalt und das Miteinander gewachsen. In der Kirche mussten wir über eine längere Zeit auf öffentliche Gottesdienste verzichten und haben dabei auch neue Wege gefunden, unseren Glauben zu leben, die Beziehung zu Gott zu pflegen und einander Signale der Verbundenheit zu senden. Infektionen in Wirtschaftsbetrieben haben vor Augen geführt, wie lebensbedrohlich soziale Missstände und wirtschaftliche Ausbeutung von Menschen sein können. Unser Blick auf die Umstände, unter denen unsere Waren produziert werden, hat sich geschärft und das von Bundestag und Europaparlament auf den Weg gebrachte Lieferkettengesetz ist ein Hoffnungsschimmer der Veränderung. Traditionelle Formen der Resteverwertung und Mehrfachnutzung von Ressourcen erfahren eine Renaissance in Modellen des Upcyclings, bei Kleider-Tausch-Partys oder in Reparatur-Cafés. Und last but not least hat Deutschland dank des Rückgangs von Verkehr und Energieverbrauch die Reduzierung der CO2-Emissionen doch noch erreicht.
Lektor 2:
„Es geht! Anders.“ – In Bolivien erleben die Indigenen die Kraft der Rückbesinnung auf traditionelle Anbauformen, verknüpft mit neuen, naturnahen Methoden. In einer Umgebung, die die indigene Kultur geringachtet, erfahren sie so Wertschätzung und Bestärkung und haben mit CEJIS einen Partner an ihrer Seite, der sie unterstützt, für ihre Rechte und politische Teilhabe einzutreten.
Lektor 1 :
Es geht! Anders. Das Leben wird sich durchsetzen, ein Wandel ist möglich! Das zeigen uns auch Lilian Sanchez Moreno mit den im Hungertuch verwendeten Goldfäden! Wir haben einen Gott an unserer Seite, der uns auf dem Weg der Veränderung begleitet. Der darum weiß, dass es von der Einsicht, über die Absicht hin zum Tun oft ein langer Weg ist: Für mich ganz persönlich, ebenso wie für die Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft. Für die Indigenen Völker Amazoniens ebenso wie für uns an der Donau. Schöpfen wir aus jeder kleinen Veränderung, die uns gelingt, den Mut und die Zuversicht, dass auch im Großen eine andere Welt‘ möglich ist. Dabei dürfen wir uns auch verbunden fühlen mit Indigenen in Bolivien, ebenso wie mit vielen Menschen an vielen Orten weltweit. Amen. FÜRBITTEN
Lektor 2:
Gott sieht in unser Herz, wirkt in uns und durch uns und weiß um alles, was uns und die Menschen weltweit bewegt. Im Vertrauen darauf bringen wir unsere Bitten und die Anliegen unserer Zeit ins Wort:
Lektor 1
Meine Familie ist mein Zuhause. Hier leben, streiten und lieben wir. Ich weiß um die Zerbrechlichkeit dieses Glücks und weiß mich so verbunden mit Menschen, hier an der Donau, in Bolivien und weltweit, die um den familiären Zusammenhalt ringen.
Stille
Lektor 2:
Lasst uns beten für alle Familien: Um gegenseitige Achtung und Wertschätzung. Um Verständnis und Gelassenheit. Und lasst uns beten für alle, deren Familienbande bedroht oder zerrissen sind. Es geht! Anders. Wir bitten dich um Deine Hilfe, Gott! Alle: Wir bitten dich um Deine Hilfe, Gott!
Lektor 1:
Die Schöpfung ist das Geschenk Gottes an uns und das gemeinsame Haus aller Menschen. Die Menschen in Bolivien erleben den gierigen Zugriff auf ihr Land. Stille
Lektor 2:
Lasst uns beten für alle, die sich für die Bewahrung der Schöpfung engagieren: Um Ausdauer und Zuversicht. Um Überzeugungskraft und Willensstärke. Und lasst uns beten für alle in Politik und Gesellschaft, die für Strukturen und Gesetze verantwortlich sind Es geht! Anders. Alle: Wir bitten dich um Deine Hilfe, Gott!
Lektor 1:
Leben ist Wandel, beständige Veränderung. Der nächste Tag schon bringt Neues, das Gestrige muss ich hinter mir lassen.
Stille
Lektor 2:
Lasst uns beten für uns: Um die Bereitschaft zu Besinnung und Umkehr. Um den rechten Blick auf das, was Leben fördert. Und lasst uns beten für alle, denen Veränderung Angst macht und für die, die sich überfordert fühlen. Es geht! Anders. Alle: Wir bitten dich um Deine Hilfe, Gott!
Lektor 1:
Die Corona-Pandemie hat viele Menschen und Länder vor enorme Herausforderungen gestellt. Es mangelt vielfach an Tests und Impfstoffen, Sauerstoffgeräten und Sauerstoff.
Stille
Lektor 2:
Lasst uns beten für alle, die bei uns, in Bolivien und weltweit Sorge tragen für die Verteilung von Hilfen: Um Fairness und Solidarität. Um Empathie und Begegnung auf Augenhöhe. Lasst uns auch beten für alle, die die Folgen der Pandemie für ihre Zwecke missbrauchen. Und lasst uns beten für die Opfer der Pandemie, für die Patienten auf den Intensivstationen und in den Armenvierteln weltweit.. Es geht! Anders. Alle: Wir bitten dich um Deine Hilfe, Gott! Lektor 1 Mit dir, Gott, an unserer Seite gehen wir den Weg zwischen Bewahrung und Veränderung. Du lenkst unseren Blick auf das, was geht, und auch darauf, wie es anders gehen kann. Dafür danken wir dir und loben dich heute und in Ewigkeit. Amen.
Vaterunser-Bitte:
Dein Reich komme – das Gebet, das Jesus uns gelehrt hat, ist die gemeinsame Bitte aller Christinnen und Christen um Veränderung und Wandel. Bitten wir, dass wir verwandelt werden, fähig zu einem neuen Miteinander. Einem Miteinander mit unseren Nächsten und der Schöpfung, dass Gottes Reich kommen kann. Beten wir gemeinsam: Vater Unser… Schlussgebet Lektor: Gott, dein Wort stärkt uns und gibt uns Kraft für unseren Weg. Kraft und Stärke, an deinem Reich mitzubauen. Kraft und Stärke, zu überwinden, was uns hindert, den Weg der Gerechtigkeit zu gehen, unserem Leben und unserem Miteinander in dieser einen Welt eine neue Richtung zu geben. Wirke du in unseren Herzen, lass den Samen wachsen und reifen, den du heute in uns gepflanzt hast. So können wir nun gehen in unseren Alltag auf deinen Wegen hoffnungsvoll. Amen.
Segen Ihr geht. Anders. Verwandelt, hoffnungsvoll, bestärkt.
Ihr geht.Anders gesegnet, begleitet, behütet
Ihr geht als Söhne und Töchter Prophetinnen und Propheten Botinnen und Boten –
Ihr geht! Anders. Eure und unsere Wege Eure und unsere Gedanken Eure und unsere Taten begleite mit seinem Segen der dreieine Gott, der uns Mutter und Vater ist + und der Sohn + und der Heilige Geist. Amen.

Instrumentalstück 7